Ingenieure aus speziellen Fachrichtungen werden dringender benötigt als je zuvor: Die rasend wachsende Digitalisierung, die erneuerbaren Energien und Trends wie die Künstliche Intelligenz erfordern Spezialisten auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure: Leon Daniel und Katharina Kloppenborg könnten zwei von ihnen werden. Beide studieren an der Fakultät Ingenieurwissenschaften der Universität Duisburg-Essen und zählen damit zu den insgesamt sieben Stipendiaten des Unternehmerverbandes.
Leon Daniel hat sich für den Studiengang Nano Engineering entschieden. Mathe sei bereits in der Schule sein Lieblingsfach gewesen, erinnert der der 21-jährige Mülheimer. Nun steht Elektrotechnik, Verfahrenstechnik und Maschinenbau auf seinem Stundenplan. Zurzeit befasst er sich im Studium schwerpunktmäßig mit Festkörperphysik und arbeitet nebenbei als Tutor an der Uni. Erste Einblicke in den Arbeitsmarkt konnte er darüber hinaus bei der thyssenkrupp AG im Rahmen eines Fachpraktikums sammeln, das er auf eigenen Wunsch verlängerte. „Ich habe dort sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Daniel, der in spätestens drei Jahren mit dem Studium fertig sein möchte.
„Wir fördern seit Jahrzehnten junge ambitionierte Leute mit Stipendien und wollen damit erreichen, dass sie ihre Möglichkeiten vor Ort generieren. Denn natürlich haben wir Interesse daran, dass die Fachkräfte in unserer Region bleiben“, fasst Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, zusammen. Die Kontaktpflege zu den Stipendiaten und damit zum Nachwuchs für die hiesige Wirtschaft sei dem Unternehmerverband sehr wichtig.
Bevor Unternehmen in der Region von Katharina Kloppenborgs Spezialwissen profitieren können, zieht es die 27-Jährige erstmal nach Frankreich. Hier möchte sie noch ein Praktikum absolvieren. Die Duisburgerin befindet sich im 5. Semester ihres Masterstudienganges Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaft. „Nach der Schule schwankte ich zwischen den Studiengängen Psychologie und Informatik“, erinnert sie sich. Mit dem nun gewählten Studium könne sie beides verbinden. Im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit programmierte sie eine App, die Masterarbeit soll sich thematisch um Datenanalyse drehen. Nebenbei arbeitet sie für das „Language Technology Lab“ der Universität Duisburg-Essen. Das Sprachtechnologie-Labor befasst sich beispielsweise mit Social Media-Analysen.
Das Stipendium des Unternehmerverbandes ermöglicht den beiden jungen Leuten deutlich mehr Freiheiten. „So muss man sich weniger auf das Geldverdienen konzentrieren, sondern kann seinen Schwerpunkt auf das Studium legen“, sind sich die beiden engagierten Studierenden einig.
Weitere fünf Stipendiaten des Unternehmerverbandes studieren an der Hochschule Ruhr West (Standort Mülheim), an der Hochschule Rhein Waal (Kamp-Lintfort und Kleve) und an der Westfälischen Hochschule (Standort Bocholt).